Über mich

Meine Mutter war Primarlehrerin und Heilpädagogin; als die Kinder grösser waren, gründete sie die Heilpädagogische Sonderschule Solothurn. Mein Vater war Musiker, unterrichtete Violine und Blockflöte, spielte lange im Kammerorchester Solothurn und gab ab und zu in Solothurn ein Konzert. Er war auch Präsident des Schweizerischen Musikpädagogischen Verbandes und im Vorstand der betreffenden internationalen Vereinigung. Meine Grossväter waren ein Biologe und ein Stadtförster von Aarau.

Geboren bin ich im Jahre 1943 als ältestes von vier Geschwistern. Nach eher schwieriger Kindheit als extrem schüchternes und unbeholfenes Kind durchlief ich die Primarschule und das Gymnasium in Solothurn nach Typus A (d.h. mit Latein und Griechisch). Ab 17 Jahren begann ich mich sehr für philosophische Fragen zu interessieren. Anlässlich des hundertsten Todestages von Schopenhauer wollte ich mit seinem Hauptwerk beginnen, erfuhr dort aber schon im Vorwort, dass man es ohne Kenntnis der Philosophie von Kant gar nicht verstehen könne. Also machte ich mich hinter die Kritik der reinen Vernunft. Das war für einen Einstieg in die Philosophie ein äusserst schwieriger Brocken von über 700 Seiten. Aber dabei gingen mir die philosophischen Augen auf. Ich wurde sogleich Kantianer, mir schien, erst jetzt würde ich die Welt angemessen sehen und hätte zuvor wie in einem Traum gelebt. Anschliessend widmete ich mich Schopenhauers Hauptwerk, war wiederum begeistert und sogleich Schopenhauerianer. Es drängte sich auf, nach Kants Nachfolger Schopenhauers Nachfolger zu studieren, also nahm ich mir Nietzsche vor und wurde Nietzsche-Verehrer. Als Letzter vor der Maturität begeisterte mich Freud. Nietzsche und Freud überzeugten mich beide, dass der kindliche Glaube an einen Gott nicht mehr zeitgemäss sein könne.

Die Studienwahl war schwierig. Da ich befürchtete, als Philosoph nicht leicht eine Anstellung finden zu können, kam ein Studium der Philosophie im Hauptfach für mich nicht in Frage. Ich schwankte lange zwischen Physik (Mir war klar, dass man heutzutage über die Welt keine Aussage wagen kann, ohne viel von Physik zu verstehen – und als Philosoph wollte ich die Welt besser verstehen) und klassischer Philologie. Ein äusserst eindrücklicher Traum (geschildert in meinem Buch Ganz werden) machte mir schlagartig gleich beim Erwachen klar, dass mein Weg über die klassische Philologie laufen musste. Es war ganz eindeutig, was der Traum bedeutete. Zugleich sah ich, dass ein Freudscher Interpretationsversuch einem solchen Traum nie und nimmer gewachsen war. Deshalb begann ich intensiv C. G. Jung zu lesen. Damit hatte ich die bisherige naive Haltung überwunden, sogleich bei jeder Lektüre unkritischer Anhänger und Bewunderer des Verfassers zu werden. Jung begeisterte mich zwar, aber ich hatte unterdessen gelernt, kritischer zu lesen, Vorbehalte anzubringen und eigene Überlegungen zu machen.

Der intensive Wunsch, moderne Physik zu verstehen, war mit der Studienwahl aber nicht begraben. Glücklicherweise lernte ich einen Studenten kennen, der sich Theoretische Physik autodidaktisch angeeignet hatte. Ich hatte das für unmöglich gehalten, aber er zeigte mir, wie ich vorgehen musste. Zunächst musste ich mich in Höherer Mathematik weiterbilden, da die Mittelschul-Mathematik für das Studium der Physik bei weitem nicht ausreicht. Ich tat das noch während meines Studiums während zweier Jahre und begann dann, mir autodidaktisch Theoretische Physik anzueignen, vor allem mithilfe der vier dicken Bände des Lehrbuchs von Clemens Schäfer. Das war eine harte Schule – meine Hauptbegabung lag klar auf sprachlichem und philosophischem Gebiet –, aber der Aufwand hat sich gelohnt.

Autoren, die mich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten in meinem Weltbild besonders stark beeinflussten, waren Nicolai Hartmann, Wolfgang Stegmüller, Stanislav Grof (bei dem ich auch zwei Wochenkurse besuchte und intensivste erhellende Erfahrungen machte, Ian Stevenson und J. C. Hampe, der in seinem Buch Sterben ist doch ganz anders Jahrzehnte vor Moody zu den gleichen Forschungsergebnissen wie dieser gelangte – freilich leider ohne wie Moody bekannt zu werden. Natürlich waren auch alle grossen Physiker des 20. Jahrhunderts sehr wichtig für mich. 

Nachdem ich einige Jahre als überzeugter Atheist gelebt hatte, bewirkten die vielen neuen Erfahrungsdaten, mit denen ich bei C. G. Jung, C. Froboese-Thiele, Ian Stevenson und S. Grof konfrontiert wurde, dass ich diese Überzeugung wieder aufzugeben gezwungen war. 

Im Jahre 1971 heirateten Hanni Schneeberger und ich. 1972 und 1974 wurden uns zwei Töchter geschenkt, 1979 bezogen wir ein eigenes Haus in Langendorf bei Solothurn. Dort wohnen meine Frau und ich noch heute. Meine Frau hat mir mit ihrer grossen Hilfsbereitschaft und ihrem Wunsch, den Beruf aufzugeben und als Hausfrau zu arbeiten, die Zeit verschafft, die nötig war, mich stetig und systematisch weiterzubilden und Bücher schreiben zu können. 
Beruflich habe ich als Gymnasiallehrer an der Kantonsschule Solothurn gearbeitet. 

Meine Mutter

Mein Vater

Ich selber

Foto D. Allerdissen, Schönenwerd

            



 Meine Frau
 Foto: D. Allerdissen,
 Schönenwerd

Meine Tochter Brigitte
Freude über ersten
Backerfolg

Meine Tochter Cornelia
Keine Freude 
am neuen Kleid