Walter Bloch

Geheimnisse von Raum und Zeit                 
Synchronizität und Nichtlokalität

388 Seiten

Crotona Verlag, Amerang 2020

Das Buch geht aus von Synchronizitäten (erstaunlichsten Zufällen, die sehr seltsam, äusserst unwahrscheinlich und oft genug lebensbestimmend sind). Um die Entscheidung zu vereinheitlichen, wann Ereignisse als blosser Zufall und wann als Synchronizität aufzufassen sind, schlage ich einen Kriterienkatalog vor. Ereignisse sollten eine Mindestanzahl dieser Kriterien erfüllen, um als Synchronizitäten bezeichnet zu werden. Das Buch ist, anders als der vom Verlag gewählte Titel vermuten lassen könnte, kein esoterisches Werk. Alle Behauptungen werden darin mit reichem Erfahrungsmaterial begründet.

In einem ersten Teil werden zahlreiche Synchronizitäten erzählt, geordnet nach den Situationen, in denen sie gehäuft auftreten (Todesfälle und Suizidversuche; Beginn einer grossen Liebe; Prüfungen; etc.; vgl. unten das Inhaltsverzeichnis).

Danach wird anhand eines sehr reichhaltigen Erfahrungsmaterials aufgezeigt, dass sich Synchronizitäten bestimmter Art durchaus auch systematisch beobachten lassen. Man ist also nicht darauf angewiesen, einfach abzuwarten, ob sich welche ereignen oder nicht. Das bedeutet, dass Synchronizitäten nicht, wie bisher angenommen, blosse seltene Ausnahmeerscheinungen (und daher eben doch vielleicht nichts weiter als Zufälle) sind, sondern dass Synchronizität, wie es C. G. Jung schon angenommen, aber nicht nachgewiesen hat, tatsächlich als ein ebenso bedeutsames ereignisverknüpfendes Prinzip anzusehen ist wie die Kausalität. Das bedeutet aber, dass das bei Naturwissenschaftlern heute vorherrschende Weltbild des deterministischen Materialismus dringend einer Korrektur bedarf. Es verschliesst vor viel zu vielen und viel zu gewichtigen Erfahrungsdaten die Augen. Ein Paradigmenwechsel wird in nächster Zeit unausweichlich sein. Dieses Weltbild folgt auch keineswegs aus naturwissenschaftlichen Theorien, die im Buch ausführlich erörtert werden. Der Verfasser ist ein grosser Freund der Naturwissenschaften, nicht aber gewisser philosophischer Schlüsse, die viele Naturwissenschaftler ziehen zu können glauben.
Im ganzen Buch wird klar und nachvollziehbar argumentiert.

Foto: Dagmar Allerdissen, CH-5012 Schönenwerd

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung                                                                                                                                          

2. Synchronistische Erlebnisse                                                                                                             

    2.1 Ein misslungener Suizidversuch und ein Kriterienkatalog

    2.2 Weitere Suizidversuche und Todesfälle

    2.3 Exkurs: Vom Sinn und Unsinn der experimentellen Methode

    2.4 Beginn und Krisen wichtiger Beziehungen 

    2.5 Auffinden der leiblichen Eltern durch Adoptivkinder

    2.6 Übergangs- und Krisensitutationen

    2.7 Vermittelnde Tiere 

    2.8 Prüfungen

    2.9 Wiederfinden verlorener Gegenstände

    2.10. Zufall und Synchronizität

3. Quantenphysikalische Verschränkungen                                                        

4. Synchronizität im Umgang mit dem I Ging

5. Quasiexperimentelle Beobachtung von Synchronizitäten

     5.1 Erste Beispiele

     5.2 Weshalb kausal verstandene Astrologie unsinnig ist  

     5.3 Missverständnisse 

     5.4 Weitere Beispiele 

     5.5 Die historischen Forschungen von Richard Tarnas

     5.6 Frühere statistische Untersuchungen und Gründe für ihr Scheitern

 6. Raum, Zeit, Synchronizität

    6.1 Raum und Zeit bei ausgewählten Philosophen. 

    6.2 Die nichteuklidischen Geometrien – weg vom Idealismus Kants

    6.3 Raum und Zeit in der Speziellen Relativitätstheorie

    6.4 Raum und Zeit in der Allgemeinen Relativitätstheorie

    6.5 Raum und Zeit in der Quantenphysik

    6.6 Raum und Zeit in neueren physikalischen Theorien. 

         6.6.1 Ein Anfang der Zeit?

          6.6.2 Absolute Züge des Raumes in der Relativitätstheorie 

          6.6.3 Zum Zeitpfeil (zur Richtung der Zeit) und zum Augenblick des Jetzt

          6.6.4 Die Zusammenfassung von Raum und Zeit zur Raumzeit in der Relativitätstheorie

          6.6.5 Zu einer Raum und Zeit zugrunde liegenden Realität

          6.6.6 Endlichkeit oder Unendlichkeit von Raum, Zeit und Materie

          6.6.7 Anzahl der Dimensionen

          6.6.8 Kosmische Inflation

          6.6.9 Universum, Universen, Multiversum

    6.7 Psychologische Phänomene

          6.7.1 Dostojewskijs Erfahrung
          6.7.2 Die allgemeinen Merkmale der untersuchten Erlebnisse
          6.7.3 Meister Eckhart
          6.7.4 Erlebnisse nach der Einnahme von Drogen
          6.7.5 Psychische Zeitreisen         
          6.7.6 Märchen und Mythen
         6.7.7 Träume, Präkognition und ESP in die Vergangenheit
         6.7.8 Todesnähe-Erlebnisse; Phänomene der Trance
         6.7.9 Wissenschaft und Weltbild
7. Das Geist-Körper-Problem und die Synchronizität          
8. Die drei Ordnungen. Zeitfluss und Zeitrichtung.
    8.1 Die Zeit als vierte Raumdimension
    8.2 Die Richtung der Zeit
    8.3 Der Fluss der Zeit
    8.4 Die Ordnungsebenen der Welt
    8.5 Zum Problem des freien Willens
9. Schlussbetrachtung


Echo auf das Buch

Interview zum Buch im 'Beobachter'